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Upcycling Music – Unerhörtes aus Weggeworfenem

Der Mensch macht Musik, immer schon. Um Musikinstrumente herzustellen, verwendet er bis heute Naturmaterialien. Auch in einigen der Klangobjekte und Instrumente, die ab dem 2. November 2024 in Frauenfeld nicht nur zu sehen, sondern auch auszuprobieren sind, wurden natürliche Komponenten verbaut. «Upcycling Music» ist eine interaktive Ausstellung, bei der auf Grundlage alter und gebrauchter Materialien einzigartige Musikinstrumente und Klänge entstehen.

 


Max Castlunger inmitten seiner Musikinstrumente

Die Besucherinnen und Besucher können die ausgestellten Klangobjekte nicht nur betrachten, sondern auch hören, anfassen und selbst spielen. Gezeigt werden Musikinstrumente aller Art, wie Riesentrommeln aus Weinfässern, Gongs aus Ölfässern, ausgehöhlte Baumstammtrommeln, gestimmte Plastikrohre, spielbare Tische und Stühle und vieles mehr.

Max Castlunger, der ladinische Multiinstrumentalist, Instrumentenbauer und Musiklehrer aus Terlan in Südtirol, hat sie gebaut. Er ist während der gesamten Dauer der Ausstellung anwesend, demonstriert seine Instrumente und erzählt dabei Spannendes über Materialien, Spieltechniken und Musikkulturen. Neben täglichen Konzertführungen für Schulklassen und das Museumspublikum finden Trommelbauworkshops, Family Jam Sessions und ein Abendkonzert statt.

Organisiert wird dieses interaktive Klangerlebnis vom Kunstmuseum Thurgau und dem Museum für Archäologie Thurgau. Bezüge gibt es zu beiden Fachgebieten. So werden auf der einen Seite wohl schon seit Menschengedenken Musikinstrumente gebaut und es gibt immer wieder spannende archäologische Funde in diesem Bereich. Viele dieser Instrumente wurden bereits in der Steinzeit aus Reststoffen, wie zum Beispiel Tierknochen, hergestellt. Und hier schliesst sich auch der Kreis zum Naturmuseum: denn bis heute werden unzählige natürliche Komponenten für Musikinstrumente genutzt. Schliesslich werden Panflöten aus Bambus gemacht, Trommeln mit Tierhäuten bespannt und unzählige Instrumente bestehen zu grossen Teilen aus Holz.

Bereits 2012 haben die beiden Museen eine Ausstellung mit Max Castlunger organisiert. Damals ging es darum, aufzuzeigen, wie Stein, Holz, Knochen oder Fell in allen Kulturen weltweit zu Musikinstrumenten verarbeitet werden und schon immer wurden. Max Castlunger hat eine grosse Sammlung von Instrumenten aus der ganzen Welt zusammengetragen, die er alle auch selbst spielt. Die Ausstellung war ein Riesenerfolg und die beiden Museen freuen sich sehr, dass nun erneut eine Zusammenarbeit zustande gekommen ist.

Entstanden sind die Idee zur Ausstellung und die ganzen Instrumente aus Altstoffen während der Corona-Pandemie. Da Max Castlunger weder auftreten noch Unterricht geben konnte, kam er auf die Idee, auf dem Recyclinghof nach Materialien zu suchen, um neue Instrumente zu bauen,  die ungehörte Klänge produzieren. Die entstandenen Instrumente sind nicht nur ein Plädoyer für Nachhaltigkeit und zeigen eindrücklich auf, was alles aus «Abfall» entstehen kann – sie haben auch eine grosse klangliche und ästhetische Qualität.

Aber wie gesagt: Viele der Objekte kann man nicht nur anschauen, sondern auch ausprobieren. Max Castlunger ist nicht nur ein begnadetet Musiker, sondern ebenfalls ein grossartiger Vermittler und findet innert kürzester Zeit Zugang zu den Besucherinnen und Besuchern. Diese erwartet ein grossartiges Erlebnis – nicht nur, aber vor allem für Familien –, begleitet von vielen Anlässen.

Die Ausstellung «Upcycling Music» dauert vom 2. November bis zum 1. Dezember 2024. Alle Infos finden Sie auf naturmuseum.tg.ch

Mehr über Max Castlunger und das Projekt Upcycling Music