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Weltweit unterwegs

Das Napoleonmuseum Arenenberg ist im Besitz einer umfassenden Sammlung historischer Objekte aus dem napoleonischen Umfeld. Kein Wunder, dass es regelmässig von Museen aus der ganzen Welt um Leihgaben für deren Ausstellungen gebeten wird. Besonders gefragt sind Gemälde und Büsten.


Besonders gefragt: «General Bonaparte an der Brücke von Arcole» von Baron Gros (Ausschnitt)

Bis nach Melbourne wurden bereits Stücke verliehen; 2012 stellte die Fondation Napoléon die grosse Ausstellung «Napoleon: revolution to empire» zusammen, welche in der National Gallery of Victoria gezeigt wurde. Mit dabei: einige Bilder vom Arenenberg. Auch im Musée d'Orsay in Paris waren schon Werke aus dem Thurgau zu sehen – und sogar im Louvre. 2011, bei der Ausstellung «Napoleon und Europa» in der Bundeskunsthalle Bonn, war das Napoleonmuseum sogar der grösste Leihgeber. Und bei der Ausstellung «Jardins romantiques français» im Musée de la Vie romantique in Paris zierte ein Porträt der Arenenberger Schlossherrin Hortense gar das Ausstellungsplakat und war überall in der Métro von Paris zu sehen.

Die Stücke sind also bei vielen Museen begehrt. Auch jetzt gerade werden Sammlungsstücke in Italien und Frankreich gezeigt. Besonders häufig angefragt wird das Bild «General Bonaparte an der Brücke von Arcole» von Baron Gros. Von diesem sehr berühmten Werk existieren drei Exemplare: eines hängt in Versailles, eines in der Ermitage in St. Petersburg und das dritte im Arenenberg. Als Eugénie das Schloss dem Kanton Thurgau schenkte, ging auch das Bild in dessen Besitz über. Es wird angenommen, dass Kaiserin Joséphine die Bilder in Auftrag gab, ehe sie die Sammlung aufteilte. Aufgrund seiner Heirat zog der Sohn Eugène nach Moskau, weshalb heute ein grosser Teil der ursprünglichen Sammlung in der Eremitage zu sehen ist.


«Napoleons Tod auf St. Helena» von Carl von Steuben (Ausschnitt)

Ein weiteres, oft nachgefragtes Gemälde zeigt «Napoleons Tod auf St. Helena». Gemalt wurde es von Carl von Steuben. Dieses Bild gelangte erst spät in den Besitz des Napoleonmuseums. Damals hiess dieses noch «Napoleonisches Museum» und wollte eine breite Sammlung über die napoleonische Zeit zusammenstellen. Inzwischen konzentriert sich das Napoleonmuseum darauf, Schloss Arenenberg möglichst so zu präsentieren, wie es zu Zeiten von Hortense de Beauharnais ausgesehen hat. Nichtsdestotrotz ist das Gemälde, welches Napoleon auf dem Totenbett zeigt, ein kostbares, sehr gefragtes Werk, das schon in vielen Museen Europas gezeigt wurde.

Übrigens verlangt das Napoleonmuseum von den Museen keine Leihgebühr. Es ist Brauch unter den Museen, sich gegenseitig kostenlos mit Exponaten auszuhelfen. Die Ausleihenden müssen allerdings für die Versicherung und den Transport der Werke aufkommen – und zwar «Nagel zu Nagel». Das heisst, ein Museum lässt das Werk auf dem Arenenberg abholen und ist dafür verantwortlich, bis es dort wieder ankommt. Manche Anfrage muss das Napoleonmuseum auch ablehnen. Sei es, weil ein Exponat zu fragil oder für eine Ausstellung unentbehrlich ist. Wurde ein Stück über längere Zeit ausgeliehen, muss es aus konservatorischen Gründen wieder eine Weile am angestammten Ort sein, sich sozusagen «erholen».

Aber keine Sorge: Auch wenn sich momentan ein paar Stücke der Sammlung in Grasse, Ajaccio und Chantilly befinden – ein Besuch auf dem Arenenberg ist nach wie vor ein grossartiges Erlebnis!