Teil 1: Themenbezogene Führung im Schloss Frauenfeld

Der Workshop beginnt im Schloss Frauenfeld. Die Kinder lernen auf unterhaltsame Weise Wissenswertes über die Geschichte des Schlosses. Insbesondere zeigt der Museumsguide auf, wie im Hochmittelalter gebaut wurde. So erfahren die Schülerinnen und Schüler, dass der Turm im Schloss Frauenfeld nicht aus gehauenen Steinen zusammengesetzt wurde. Man schichtete ihn vielmehr aus lauter Findlingen auf. Von einem Gletscher wurden die Felsbrocken während der Eiszeit in die Gegend gebracht. Am Ende der Führung stellt der Museumsguide noch andere Burgen und Schlösser in der Schweiz vor, damit die Schülerinnen und Schüler eine Inspiration für die eigene kreative Tätigkeit erhalten.

Nach der kurzweiligen Führung und einer «Znünipause» spaziert die Schulklasse durch die Altstadt Frauenfelds zur Bildschule, welche sich beim Bahnhof befindet. Hier rekapitulieren die Kinder, was sie im Museum über den Turmbau erfahren haben, was sie besonders beeindruckt hat. Es wird mittelalterliche Musik gespielt und jedes Kind zeichnet «seinen» Turm. Nun wird diskutiert und verhandelt, welche Art Turm es werden soll: eckig oder rund, aus Quadern oder Findlingen zusammengesetzt, mit Zinnen oder Dach? In Gruppen von fünf bauen die Schülerinnen und Schüler aus Lehm ihren Turm. Susan Kopp und Judith Peters, welche die Workshops betreuen, erstellen erst eine Bodenplatte und zeigen den Schülerinnen und Schülern, wie man darauf den Turm Runde für Runde aufbaut.

Die Türme werden mit Lehm Runde für Runde auf einer Bodenplatte aufgebaut.

Die so entstandenen drei bis fünf Türme werden anschliessend auf einer Pavatex-Platte angebracht. Mit Gips, weisser Farbe und Ytong, einem mineralischen Baustoff aus Kalk, Zement und Sand, hat Susan Kopp im Vorfeld kleine Landschaften auf dieser Platte geschaffen. Sind die Türme platziert, werden sie mit Mauern verbunden und mit allerlei Details ergänzt. Manche Klassen modellieren ein Ruderboot, das im Fluss schwimmt, andere stellen eine Kuh auf die Wiese.

Die Burganlagen aus den Workshops werden im Verwaltungsgebäude ausgestellt.

Insgesamt 17 Klassen konstruieren so in den nächsten Monaten ihr Schloss. Gezeigt werden die Miniatur-Bauwerke bei der Vernissage im Verwaltungsgebäude an der Promenadenstrasse. Die Vernissage, die von der Bildschule Frauenfeld organisiert wird, findet am Freitag, 3. Mai 2024 um 10.15 Uhr statt. Dazu sind alle teilnehmenden 17 Klassen mit ihren Lehrpersonen eingeladen. Die Direktorin des Historischen Museums Thurgau, Gabriele Keck, und Schulpräsident Andreas Wirth eröffnen die Ausstellung. Luca Stoppa, Leiter Kulturvermittlung des Museums, und Silvia Peters, Präsidentin der Bildschule, führen mit der Künstlerin Judith Peters und der Bildhauerin Susan Kopp durch die Ausstellung, die alle interessierten Menschen willkommen heisst.

Nach dem Ende der Ausstellung zieren die diversen Schlösser dann die Schulzimmer der Klassen. Die Workshops waren übrigens innert 24 Stunden ausgebucht – die Kombination von Führung und bildnerischem Gestalten kommt bei Lehrpersonen wie Schulkindern sehr gut an und hilft, das Gelernte zu verankern. Die Workshops werden von den Primarschule Frauenfeld mitfinanziert und Schulpräsident Andreas Wirth zeigt an solchen gemeinsamen Projekten immer grosses Interesse.

Das ist nur eines von vielen Vermittlungsangeboten, welche das Historische Museum Thurgau anbietet. Nicht nur Schulklassen, auch Familien, Erwachsene, Firmen und Vereine finden auf der Website spannende Anregungen. Neben Führungen und Vorträgen thematisieren eine Audiotour und die 3D-Animation «Steine versetzen» den Schlossbau.

Und natürlich gibt es auch auf der Website der Bildschule Frauenfeld viele spannende Kurse für Kinder wie Erwachsene zu entdecken.